Manchmal ist Liebe einfach nicht genug
Patty Smyth & Glen Burtnik
Die Eltern unserer Kinder kämpfen täglich um ihr “tägliches Brot”. Diejenigen welche eine Arbeit haben, arbeiten im Straßenverkauf, in der Reinigung, als Wäscherinnen, oder als Schuster; meist handelt es sich um Gelegenheitsjobs, oder saisonal bedingte Arbeiten. Um sich und ihre Familien etwas besser über Wasser zu halten, versehen viele mehrere Jobs, indem sie die Nächte nutzen um einen Job als Nachtwächter anzunehmen und tagsüber einer anderen Arbeit nachgehen.
Die durchschnittlichen Saläre bewegen zwischen 1.000 y 2.000 Córdobas, umgerechnet entspricht dies einem monatlichen Gehalt zwischen USD 30– und USD 45–, schlicht und einfach niemals genug, um alle Familienlasten zu bewältigen.
Temporäre Arbeiten auszuführen bedeutet, dass die meisten Eltern ohne Sozialversicherung und ohne jegliche sonstige Abdeckung arbeiten. Dies bedeutet kein bezahlter Urlaub, kein 13. Monatsgehalt, keine Extras, etc. Und allzu oft bekommen sie die Worte zu hören: “Es tut uns leid, wir können dir diese Woche keinen Lohn bezahlen, stell dich in einer Woche wieder in die Schlange…”
Dies hat zur Folge, dass die ganze Familie und insbesondere die Kinder unter den Folgen dieser Situation leiden. Neben Nahrungsmittelbeschaffung und sonstigen Aufwendungen müssen die Eltern dann auch noch Kosten für die Ausbildung stellen, auch wenn an den öffentlichen Schulen offiziell keine Monatsgebühr verlangt wird. Neben dem Kauf von Uniformen, Schuhen, Schultaschen und Schulmaterial kommen monatlich in etwa USD 5.– Spezialausgaben an die Lehrerin auf sie zu. Dies ist ein weiterer Grund warum viele Eltern ihre Kinder nicht in die Schule schicken.
Das sind einige der vielen Gründe weshalb es Eltern vorziehen, dass ihre Kinder zuhause bleiben um auf ihre kleineren Geschwister aufzupassen. Viele Mädchen – nicht mal 10 Jahre alt – sind den ganzen Tag zuhause, versorgen den Haushalt und übernehmen die Mutterrolle für ihre kleineren Geschwister, während ihre Mütter außerhalb des Hauses arbeiten.
So ist es durchaus üblich, dass die kleineren Kinder zuhause sind und in den meisten Fällen selbstverständlich, dass die größeren Kinder mithelfen die Familie wirtschaftlich gesehen über Wasser zu halten.
Die Schwierigkeiten der Eltern führt dazu, dass diese Jungen und Mädchen keine adäquate Kindheit genießen können, geschweige denn eine Schulbildung, auf welche jedes Kind ein Anrecht hat.